Hochwasserereignisse
Hochwasser sind Naturereignisse, die es immer gab und auch künftig immer geben wird. Mit Blick auf die verheerenden Hochwasser der letzten Jahrzehnte liegt die Vermutung nahe, dass der Mensch durch seine Einflussnahme ‒ wie z. B. Flächenversiegelung, Ausbau der Flüsse und Klimawandel ‒ für die häufiger auftretenden Hochwasserereignisse verantwortlich ist.
Hochwasserereignisse an den Flüssen in unserem Amtsgebiet sind bis ins 19. Jahrhundert gut dokumentiert. Die Broschüren „Wann trifft uns das Wasser?“ des StMUV enthält Informationen zu abgelaufenen Hochwasser- und Starkregenereignissen in unseren Einzugsgebieten. Zusätzlich sind Informationen enthalten, wie wir uns vorbereiten und schützen können.
Broschüren
Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über die letzten großen Hochwasserereignisse an unseren Flüssen und einzelne Beispiele, wie unsere Hochwasserschutzvorhaben zur Minderung der Hochwasserschäden beigetragen haben.
Junihochwasser 2024
Das Hochwasserereignis 2024 ist im Amtsbereich des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth als Extremereignis zu bewerten. Abflüsse in noch nie beobachteter Größenordnung an vielen Donauzuläufen führten zu großflächigen Überschwemmungen und katastrophalen Schäden.
Der Hochwasserbericht beschreibt Ursachen und beobachtete Extremwerte für dieses Ereignis. Er soll auch anregen, über verbleibende Risiken in hochwassergefährdeten Bereichen nachzudenken. Denn Hochwasser ist ein Naturereignis und Hochwasserschutzanlagen können nur einen begrenzten Schutz bieten. Bei vielen Anlagen wurden die festgelegten Bemessungsereignisse (i.d.R. HQ 100 + Klimaanpassungsfaktor) durch extremere Abflüsse überschritten. Alle modernen staatlichen Anlagen haben dieses mit Bravour überstanden, viele Bürgerinnen und Bürger waren geschützt - auch dieses zeigt der Bericht auf.
Junihochwasser 2013
Anfang Juni 2013 ließen ergiebige Niederschläge die Wasserstände im Einzugsgebiet der Paar und Ilm anschwellen. An der Paar werden erneut Wassermengen gemessen, die statistisch nur alle 100 Jahre auftreten. Durch enormen Personal- und Materialeinsatz konnten große Hochwasserschäden jedoch verhindert werden. Das Hochwasserrückhaltebecken Putzmühle an der Paar kommt zu seinem ersten Einsatz und trägt zum Schutz der unterliegenden Gemeinden Mering, Kissing und Friedberg bei.




Augusthochwasser 2005
Infolge der extremen Niederschläge von stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter (200 Millimeter) übertraf das August-Hochwasser 2005 in den Einzugsgebieten von Iller und Lech sogar das Pfingsthochwasser 1999 erheblich. Die Abflüsse erreichten bis über 500-jährliche Ereignisse. Auch kleinere Flüsse und Bäche verwandelten sich binnen kurzer Zeit zu reißenden Sturzfluten. Größere Schäden konnten diesmal auch durch die Steuerung der Wasserspeicher vermieden werden. Kurz vor dem Hochwasser wurde etwa der Wasserstand des Forggensees kontrolliert abgesenkt.
Pfingsthochwasser 1999
Mehrere Faktoren führten 1999 zu einem Hochwasser rund um die Pfingsttage: Feuchtes Wetter hat die Böden im Vorfeld gesättigt und die Wasserstände der Flüsse waren dementsprechend bereits erhöht. Hinzu kam dann ein fast stehendes Tiefdruckgebiet mit Dauerregen über mehrere Tage hinweg. An vielen Messstationen in Bayern wurden neue Höchstwerte bei Niederschlägen und Wassermengen in den Flüssen ermittelt. Im Einzugsgebiet der Iller überfluteten Abflüsse, die statistisch gesehen nur alle 500 Jahre vorkommen, 500 Hektar besiedelte Fläche. An den damaligen Deichen entlang des Lechs stand das Wasser bis zur Oberkante, an manchen Stellen wurden sie überspült. In Meitingen wurde beispielsweise die gesamte Kleingartenanlage zwischen Lech und Lechkanal überschwemmt.



