Hochwasserschutz Mindeltal
Im Mindeltal kommt es durch seine breite, sehr flache Form schon bei kleineren Hochwasserereignissen der Mindel und ihrer Zuflüsse zu großflächigen Überschwemmungen. Die Betroffenheiten, u. a. bei den großen Hochwasserereignissen 1999, 2002, 2013 und 2024, begründen die Notwendigkeit für einen umfassenden Hochwasserschutz im Mindeltal.
Teilungswehr bei Mindelzell im Bauzustand (mit freundlicher Genehmigung der WALD & CORBE GmbH)
Das Hochwasserereignis im Juni 2024 hat gezeigt, dass der Hochwasserschutz und -rückhalt Balzhausen/Bayersried mit Mindelzell und die weitgehend fertiggestellten Hochwasserschutzmaßnahmen in Thannhausen und Burtenbach wirksam sind.
Teilraumgutachten
Der Hochwasserschutz für die Mindeltalgemeinden war ein zentraler Punkt des Teilraumgutachtens für das Mindeltal. Hier wurde, in einem vom Freistaat Bayern geförderten Projekt, die Abstimmung aller raumrelevanten Entwicklungen auf den Mindeltalraum untersucht.
Die Ergebnisse des Teilraumgutachtens nutzten die Mindeltalgemeinden Balzhausen, Burgau, Burtenbach, Jettingen-Scheppach, Münsterhausen, Offingen, Thannhausen und Ursberg unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth als Grundlage für einen solidarischen, gemeinsam zu realisierenden Hochwasserschutz im gesamten Mindeltal im Landkreis Günzburg.
Insgesamt wurden sechs verschiedene Varianten in einem offenen Planungsprozess untersucht und entwickelt. Das Ergebnis dieses Planungsprozesses war eine konsensfähige Planungsvariante. Die Mindeltalgemeinden verpflichteten sich zur gemeinsamen Umsetzung durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth.
Hochwasserschutzkonzept
Das Hochwasserschutzkonzept Mindeltal basiert auf der Variante 6a aus der Mindeltalstudie (2003) und wurde im weiteren Planungsprozess vertieft und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Es ist eine Kombination aus örtlichen Hochwasserschutzmaßnahmen (Hochwasserschutzdeiche und –mauern, Drosselbauwerke) und drei überörtlich wirksamen Hochwasserrückhaltemaßnahmen.
Die örtlichen Maßnahmen sollen die besiedelten Bereiche vor einem hundertjährlichen Hochwasser (inklusive einem Klimazuschlag in Höhe von 15 Prozent) schützen. Hierzu wird der Hochwasserabfluss gedrosselt und über unbesiedelte Gebiete abgeleitet.
Die überörtlichen Maßnahmen dienen dem zentralen Ausgleich der (aufgrund der örtlichen Maßnahmen) verlorengegangenen Überschwemmungsgebiete.
Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, setzt den Hochwasserschutz für das gesamte Mindeltal unter Beteiligung der acht Mindeltalgemeinden um.
Insgesamt ist das Vorhaben in sieben Einzelmaßnahmen unterteilt, deren Umsetzung in zwei Phasen erfolgt.
Phase 1 besteht aus der vorrangigen Umsetzung von vier Vorhaben:
- Hochwasserrückhalt Balzhausen/Bayersried
- Hochwasserschutz Thannhausen
- Hochwasserschutz Burtenbach
- Hochwasserschutz Burgau
In Phase 2 folgt dann die Umsetzung der restlichen drei Vorhaben:
- Hochwasserschutz Offingen
- Hochwasserschutz Jettingen-Scheppach
- Hochwasserrückhalt Eberstall-Klingenburg