Mindel

Reliefbild der MindelBild vergrössern Reliefbild der Mindel

Das Mindelsystem ist das östlichste in der mittelschwäbischen Riedellandschaft. Das Tal des Wörthbachs mit der Flossach und die Fortsetzung nach der Vereinigung mit der Mindel ist mit 2 bis 2,5 Kilometern recht breit. Schmäler ist das Tal der oberen Mindel und das der parallel verlaufenden Kammel, die nur wenige Kilometer vor der Mündung in die Donau in die Mindel fließt.

Die Länge der Mindel im Amtsbereich des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth beträgt rund 41 Kilometer. Südlich von Mindelzell bei Ursberg teilt sich die Mindel in die Große und in die Kleine Mindel. Bei Eberstall in der Gemeinde Jettingen-Scheppach vereint sich die beiden Flüsse wieder.

Anträge zur Regulierung der Mindel und zur Entwässerung der Aue sind innerhalb der ehemaligen Bezirksamtsbereiche Günzburg und Krumbach bereits aus dem Jahr 1880 belegt. Nachdem zu Anfang des 20. Jahrhunderts in kurzen Abständen (1919, 1922, 1924 und 1926) mehrere Hochwasserereignisse bedeutende Schäden hinterließen, schlossen sich 18 Gemeinden in insgesamt sieben Wassergenossenschaften zusammen, um gemeinsam den vom Kulturbauamt Günzburg gefertigten Entwurf "Genossenschaftliche Instandsetzung der Mindel und Entwässerung des Mindeltales von Mindelzell-Tiefenried bis Jettingen" umzusetzen.

Die Mindel wurde in knapp 25 Jahren auf einer Länge von rund 19,5 Kilometern, die Kleine Mindel, die Hasel und die Flossach auf ganzer Länge des Tales begradigt, verlegt, sowie zur Aufnahme von Hochwasserereignissen ausgebaut. Im Talraum wurde "zur Verbesserung der Wasserabfluss- und Grundwasserstandsverhältnisse" ein umfangreiche Grabensystem mit insgesamt mehr als 81 Kilometern Länge angelegt. Im Jahr 1930 wurden auf der Höhe von Offingen Ausbaumaßnahmen durchgeführt.

In den 1950er Jahren wurde die Mindel zusätzlich durch die Anlage von Kraftwerken ausgebaut (z.B. Kraftwerk Mindelzell).

Durch die Streckung und den streckenweise fast kanalartigen Ausbau des Gewässerbettes wurde die Strömungsvielfalt in der Mindel deutlich verringert und weißt in weiten Bereichen ein verarmtes Strömungsbild auf. In den Rückstaubereichen der Querbauwerke lagert sich vermehrt Feinsediment ab, dass bei Hochwasserereignissen wieder mobilisiert werden kann.

Etwa ein Viertel der Überschwemmungsaue werden als Ackerflächen bewirtschaftet, von einer erhöhten Sedimentfracht durch Abschwemmung von Bodenteilchen bei Hochwasserereignissen ist auszugehen.

renaturierte Mindel bei BalzhausenBild vergrössern renaturierte Mindel bei Balzhausen
Hydrologische Daten an der Mündung in die Donau
Gewässerordnung Gewässer erster Ordnung
Flusssystem Donau > Schwarzes Meer
Quelle an der Mindelmühle bei Ronsberg
Mündung bei Gundremmingen in die Donau
Höhendifferenz Quelle – Mündung ca. 330 Meter
Gesamtlänge ca. 78 Kilometer
Einzugsgebiet 953 Quadratkilometer

Mittelwasser (MQ)

am Pegel Offingen

12,2 m³/s

Mittleres Niedrigwasser (MNQ)

am Pegel Offingen

6,5 m³/s

100-jährliches Hochwasser (HQ100)

am Pegel Offingen

150 m³/s