Friedberger Ach
Großräumig liegt die Friedberger Ach im Naturraum der "Lech – Wertach – Ebene". Diese süddeutsche Moränen und Schotterlandschaft wurde in verschiedenen Zwischeneiszeiten von mächtigen Schmelzwasserströmen der zurückweichenden Gletscher geschaffen. Dabei kam es immer wieder zu großräumigen Ausräumungen und Aufschüttungen. Das Ergebnis ist ein breites Kastental mit Schotterterassen aus unterschiedlichen Entstehungszeiten.
Der ursprüngliche Quellbereich des Baches liegt südlich der Stadt Friedberg. Die grobe Fließrichtung erstreckt sich von Süd nach Nord, wobei die Friedberger Ach letztendlich in die Donau mündet.
Die Friedberger Ach wurde schon sehr früh zu Mühlzwecken genutzt. Um die Nutzung der Wasserkraft effektiver zu gestalten wurde der Verlauf der Friedberger Ach wohl schon im frühen Mittelalter an den Talrand verlegt, um so eine größere Fallhöhe zu erzielen. So liegt der Lauf der Ach im Bereich von Anwalting bis zur Obermühle Sand deutlich oberhalb des Taltiefpunktes.
Historische Karten (topographischer Atlas vom Königreich Bayern von 1819) zeigen in der Friedberger Au nur Auwald und feuchtes Ödland, das bestenfalls als Weide genutzt wurde. Erst nach der Lechregulierung 1890 wurde der den Talboden bedeckende Wald gerodet und in Streuwiesen umgewandelt. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert begann die Kultivierung mit der Entwässerung der Friedberger Au.
In den 1930er Jahren wurde diese Kultivierung für den betrachteten Bereich der Friedberger Ach und der Friedberger Au vollendet. Mit umfangreichen Bachlaufverkürzungen, dem Anlegen von Flut- und Entwässerungsgräben und dem Bau von zahlreichen Abstürzen und Hochwasserschilden wurde im Vorhabensgebiet der Grundstock für die heutige Gestalt gelegt. Diese Maßnahmen führten, gepaart mit der Eintiefung des Lechs zur Grundwasserabsenkung und damit zum Wandel von der Weidennutzung zur intensiven Ackernutzung. Aufgrund der Verlegung an den Talrand und aufgrund der Grundwasserabsenkung steht die Friedberger Ach über weite Strecken mit dem Grundwasser nicht mehr in Kontakt.
In den 1940er Jahren versiegten die Quellen der Friedberger Ach südlich von Friedberg, wohl auch als Folge der Grundwasserabsenkung, so dass zur Aufrechterhaltung des Mühlbetriebs Wasser zugeführt werden musste. Dies erreichte man durch die Umleitung des Hagenbaches (Galgenbach/Verlorener Bach) in den Lauf der Friedberger Ach. Seither wird sie von jenem gespeist.
Die Änderung der Auenutzung im Oberlauf der Friedberger Ach hin zu Intensivlandwirtschaft führte zu starker Bodenerosion und zum Eintrag von Feinsedimenten in das Gewässer. Folgen sind stellenweise starke Eintrübung und die Verschlammung der Gewässersohle in strömungsberuhigten Zonen (zum Beispiel im Mühlstau vor Triebwerken).
Gewässerordnung | Gewässer zweiter Ordnung |
Flusssystem | Donau > Schwarzes Meer |
Quelle | bei Penzing-Untermühlhausen |
Mündung | bei Rennertshofen-Stepperg in die Donau |
Höhendifferenz Quelle – Mündung | ca. 212 Meter |
Gesamtlänge | ca. 100 Kilometer |
Einzugsgebiet | 598 Quadratkilometer |