Eger

Reliefbild der EgerBild vergrössern Reliefbild der Eger

Die Eger entspringt am Nordrand des Härtsfeldes, einem Gebiet des schwäbischen Jura. Bei Nähermemmingen tritt sie in den Rieskessel und damit in Bayerisches Gebiet ein. In bald breiterem, bald schmälerem Tal (zwischen 300 und 1200 Meter wechselnd) fließt sie zunächst in nordöstlicher Richtung bis Klosterzimmern, wendet sich hier nach Süden und mündet bei Heroldingen in die Wörnitz. Auf ihren letzten rund 24 Kilometern fließt die Eger im Amtsbereich des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth.

Die Eger ist im gesamten Lauf stark begradigt. Teilweise wurde die Linienführung mit großen Kurven ausgeführt, was aber morphologisch gesehen keine Auswirkungen hat. Nur die Triebwerkskanäle haben teilweise noch eine geschwungene Linienführung. Aus der überwiegenden Lage am Talrand lässt sich aber erkennen, dass diese Bereiche frühzeitig verändert wurden. Außer im Stau von Triebwerken oder Querbauwerken ist die Eger teilweise stark eingetieft. In den meisten Bereichen existiert keine Tiefenvarianz.

Der Unterschied zwischen Niedrigwasser und Hochwasser ist an der Eger sehr groß, was auf die Lage des Einzugsgebietes in der Schwäbischen Alb zurückzuführen ist. Die ehemals schnell anlaufende Hochwasserwelle ist heute durch Rückhaltemaßnahmen in Baden-Württemberg vergleichmäßigt. Das Strömungsbild der Eger zeigt sich überall sehr eintönig und mit beeinträchtigter Fließgeschwindigkeit, hervorgerufen vor allem durch den großen Abflussquerschnitt sowie Stau an Triebwerken und Querbauwerken. Die Fließgeschwindigkeit ist bei Niedrigwasser teilweise so gering, dass sich Stillwasserpflanzen (Gelbe Teichrose) ansiedeln können. Einige Strecken, wie die Kornlach um Nördlingen, erhalten nur Überwasser, was die Situation hier noch verschärft. Durch die geringe Strömung und Fließgeschwindigkeit kann das Feinmaterial der Sohle nicht mehr vom Gewässer abtransportiert werden. Daher findet man an der Eger überwiegend eine unsortierte Sohle aus Feinsedimenten und teilweise dicker Schlammauflage.

Erste Veränderungen an der Eger fanden durch Mühlennutzungen schon früh in historischer Zeit statt. Der topographische Atlas des Königreiches Bayern von 1822 zeigt schon die an den Talrand gelegten Flussverläufe z.B. bei Appetshofen, zwischen Grosselfingen und Deiningen, sowie in und oberhalb von Nördlingen. Die frühere Lage im Taltiefstpunkt lässt sich teilweise noch aus geschlängelten Nebengewässern ableiten.

Von 1866 existieren Pläne über die "Korrektion der Eger". Die damals vorgesehenen überwiegend kleinen Abschneider von Schlingen wurden aber nicht durchgeführt.

"Das nasse Jahr 1924" war Auslöser für eine erneute Planung zur Regulierung der Eger, die in 3 Bauabschnitten von 1938 bis 1963 durchgeführt wurde. Zum damaligen Zustand der Eger wurde in der Beschreibung von 1926 folgendes berichtet: "Trotz des geringen Talgefälles reihen sich an der Eger Mühle auf Mühle." Es bestehen 19 Triebwerke. "Der Fluss läuft in vielen Windungen meist aufgesattelt und vermag ... selbst mittlere Hochwässer nicht mehr ohne Ausuferungen abzuführen. Das Tal leidet deshalb unter häufigen Überschwemmungen, ... Die ausgeuferten Wassermassen bleiben bei dem geringen Talgefälle und dem undurchlässigen Boden wochenlang stehen und bilden so die Ursache für eine fortschreitende Versumpfung des Egertales."

In jüngerer Zeit sind kleine Veränderungen durch ökologischen Ausbau erfolgt, die sich hauptsächlich auf die Aue auswirken. So wurden 1985/86 zwischen Mülldeponie Nördlingen und Wehr Bergmühle Biotope angelegt mit einseitig angeschlossenen Altwässern und Mulden in der Aue. 1994/95 musste aufgrund von Schäden das Wehr Bergmühle umgebaut werden. Geplant war eine gegliederte Sohlrampe mit Restwasserführung. Dies konnte allerdings nicht in vollem Umfang durchgeführt werden, da die Restwasserfrage nicht geklärt werden konnte. Außerdem ist im oberen Bereich eine zu steile und zu glatte Gleite entstanden, die nicht vollständig durchgängig ist. Im Zuge dieses Umbaus wurden Uferabsenkungen (Streichwehr) am Biotop durchgeführt, so dass dieses nun teilweise mit als Flutmulde dient.

Kleinere Biotopausbaumaßnahmen mit Muldengestaltungen in der Aue wurden auf Grundstücken bei Enkingen und Grosselfingen durchgeführt.

Außerdem wurde 2003/04 durch das Staatliche Bauamt Augsburg oberhalb der Egermühle ein großflächiger Ersatzretentionsraum mit Altwasser, Tümpeln und großflächiger Mulde als Ausgleich für die Umgehungsstraße Heroldingen erstellt.

umgebauter Absturz am Hochwasserkanal der Eger bei NähermemmingenBild vergrössern umgebauter Absturz am Hochwasserkanal der Eger bei Nähermemmingen
Hydrologische Daten an der Mündung in die Wörnitz
Gewässerordnung Gewässer zweiter Ordnung
Flusssystem Wörnitz > Donau > Schwarzes Meer
Quelle Karstquelle bei der Walkmühle von von Bopfingen-Aufhausen
Mündung bei Heroldingen in die Wörnitz
Höhendifferenz Quelle – Mündung ca. 120 Meter
Gesamtlänge ca. 36,8 Kilometer
Einzugsgebiet

395 km2

am Pegel Lierheim

Mittelwasser (MQ)

am Pegel Lierheim

3,3 m3/s

Mittleres Niedrigwasser (MNQ)

am Pegel Lierheim

0,6 m3/s

100-jährliches Hochwasser (HQ100)

am Pegel Lierheim

175 m3/s