Wertach

Reliefbild der WertachBild vergrössern Reliefbild der Wertach

Erdgeschichtlich ist die Wertach jung. Ihre Entstehung ist, wie bei allen Flüssen im Umfeld der Alpen, mit der Vorlandvergletscherung der Eiszeit verbunden. Während der Würmeiszeit vor rund 10.000 Jahren kroch der kleinere Wertachgletscher, genährt vom Eis des Lech- und Illergletschers, ins Vorland der Alpen und bildete das heutige Wertachtal.

Der Name Wertach kommt wohl von der lateinischen Form Virdo (oder Virda), möglicherweise keltischen Ursprungs. Er bedeutet "kräftig" oder "schnell". Seit dem 10./11. Jahrhundert sind die Formen "Werthahe/-a", "Wertha" belegt.

Bereits in der Römerzeit diente der Fluss im Voralpengebiet als wichtige Verkehrsverbindung zwischen Augusta Vindelicorum (dem heutigen Augsburg), der damaligen Hauptstadt der römischen Provinz Raetia und der bedeutenden Stadt Cambodunum, dem heutigen Kempten.

Ab Mitte des 19.Jahrhunderts wurde die Wertach zur Abwendung häufiger Talüberschwemmungen mit gestrecktem Lauf ausgebaut. Dabei wurde unter anderem der Abschnitt zwischen Ettringen ( Lkr. Unterallgäu ) und Göggingen ( Stadt Augsburg ) von rund 50 Kilometer auf 31 Kilometer Länge verkürzt.

Als Folge dieser Verkürzung der Fließstrecke tiefte sich die Wertach rasch ein. Durch Stützbauwerke und Wehre konnte die weitere Sohleintiefung in den gestützten Strecken verhindert werden. Heute bewahren fünf Stützkraftschwellen zwischen Schwabmünchen (Baujahr 1956) und Inningen (Baujahr 1983), sowie das hiltenfinger Wehr die Wertach im Landkreis Augsburg vor weiterer Eintiefung. Im Bereich unterhalb wurde die Eintiefung durch das Projekt Wertach vital auf weiten Strecken gestoppt.

Wertach südlich von Augsburg nach der Umgestaltung durch Wertach vitalBild vergrössern Wertach südlich von Augsburg nach der Umgestaltung durch Wertach vital
Hydrologische Daten an der Mündung in den Lech
Gewässerordnung Gewässer erster Ordnung
Flusssystem Lech > Donau > Schwarzes Meer
Quelle am Wertacher Hörnle beim Ort Wertach
Mündung bei Augsburg in den Lech
Höhendifferenz Quelle – Mündung ca. 612 Meter
Gesamtlänge ca. 137 Kilometer
Einzugsgebiet 1441 Quadratkilometer

Mittelwasser (MQ)

am Pegel Türkheim

16,4 m³/s

Mittleres Niedrigwasser (MNQ)

am Pegel Türkheim

3,9 m³/s

100-jährliches Hochwasser (HQ100)

am Pegel Augsburg Oberhausen

470 m³/s