Hochwasserrisiko

Die Stadt Burgau ist in besonderem Maße durch Hochwasserereignisse der Mindel gefährdet.

Im Gegensatz zum restlichen Mindeltal, in dem sich bei Hochwasserereignissen die Mindel über den gesamten Talraum ausbreiten kann, bildet im Bereich der Stadt Burgau die bestehende Bahnstrecke Ulm-Augsburg eine Barriere die einen erheblichen Teil des Talraums abschneidet. Das führt dazu, dass heute der gesamte Hochwasserabfluss der Mindel über den besiedelten Bereich zwischen Bahnlinie und Talflanke erfolgt.

Hochwassergefahr im Bereich der Stadt Burgau::

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Der hundertjährliche Hochwasserabfluss der Mindel im Bereich der Bundesautobahn A8 südlich von Burgau beträgt 135 m³/s (135 Kubikmeter pro Sekunde; incl. 15% Klimazuschlag). Das ist ein im Durchschnitt alle 100 Jahre zu erwartendes Hochwasserereignis mit einem Abfluss von ca. 3,5 Olympische Schwimmbäder je Minute, der auf die Stadt Burgau zugeht. Innerhalb eines durchschnittlichen Menschenlebens von ca. 80 Jahren trifft statistisch gesehen die Flussanwohner ein solches Ereigniss mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 55%.

Bei einer derzeitigen Leistungsfähigkeit der innerstädtischen Mindelarme von ca. 65 m³/s (entspricht etwa einem 5-jährlichen Hochwasserereignis) führen schon mittlere Hochwasserereignisse zu größeren Betroffenheiten im Stadtbereich. Die Auswirkungen eines solchen mittleren Hochwasserereignisses waren der Auslöser für den Beginn der Planungen zum Hochwasserschutz Burgau.

Beim Hochwasserereignis im April 1994 überflutete die Mindel weite Teile des Stadtgebiets von Burgau, obwohl es sich hierbei "nur" um ein mittleres Hochwasserereignis mit einer Jährlichkeit von ca. 20-30 (HQ20 am Pegel Offingen) handelte.

Hochwasser am 14. April 1994, Ansicht Kleingartenanlage beim FreibadBild vergrössern Hochwasser am 14. April 1994, Ansicht Kleingartenanlage beim Freibad

 

Schadenspotenzial in Burgau (HQ100+15%)Bild vergrössern Schadenspotenzial in Burgau (HQ100+15%)