Hochwasserschutz Burtenbach

Der Hochwasserschutz für den Markt Burtenbach setzt sich aus den zwei, voneinander unabhängigen Teilprojekten, Kemnat und Hauptort Burtenbach zusammen.

Das erste Teilprojekt bildet der Hochwasserschutz für den am westlichen Rand des Mindeltals gelegenen Ortsteil Kemnat. Durch den südlichen Hochwasserschutz für die Stadt Thannhausen, wird der Hochwasserabfluss auf die westliche Seite des Mindeltals verlagert. Dies führt im Falle eines hundertjährlichen Hochwassers zu Verschlechterungen im Bereich der bebauten Gebiete von Kemnat.

Aus diesem Grund ist der Hochwasserschutz für Kemnat vorrangig zu realisieren und muss vor dem Hochwasserschutz Thannhausen funktionsfähig sein.

Überschwemmungsgebiet der Mindel nach dem Bau des Hochwasserschutzes BurtenbachBild vergrössern Überschwemmungsgebiet der Mindel nach dem Bau des Hochwasserschutzes Burtenbach

Hochwasserschutz Kemnat

Durch die beengte Situation zwischen vorhandener Bebauung und Kleiner Mindel, besteht der Hochwasserschutz Kemnat zum Großteil aus der Ertüchtigung und Erhöhung bestehender Bauwerke.

Im Detail sind von Süden nach Norden folgende Bauwerke geplant:

  • Wegerhöhung "An der Pumpstation"
  • Ufererhöhung auf einer Länge von rund 120 Meter
  • Neubau vorgelagerte HWS-Mauer, rund 35 Meter
  • Verlegung kleine Mindel nach Osten , Länge rund 100 Meter
  • Neubau Deich, rund 300 Meter Länge
  • Neubau HWS-Mauer und Wassersperrputze im Wechsel auf rund 170 Meter Länge
  • Neubau Deich auf rund 150 Meter Länge

Zusätzlich sind zehn mobile Verschlüsse und drei Rückstauklappen, zur Gewährleistung der Zugänglichkeit an bestehende Anlagen, sowie der Binnenentwässerung, vorgesehen.

Hochwasserschutz Hauptort Burtenbach

Das zweite Teilprojekt ist der Hochwasserschutz für den Hauptort des Marktes Burtenbach. Auch beim Hochwasserschutz Burtenbach wird das Grundprinzip aus der Mindeltalstudie, Abflussdrosselung und Ableitung des Hochwasserabflusses über den unbebauten Talraum, konsequent umgesetzt.

Die Große Mindel teilt sich südlich von Burtenbach am Teilungswehr in den Mindeltriebwerkskanal, der durch den Ortskern von Burtenbach fließt, und den Reesengraben, als Hochwasserlauf, auf.

Zum Schutz der bebauten Bereiche, erhält das Teilungswehr eine neue Steuerung mit der der Abfluss im Mindeltriebwerkskanal auf 4,5 m3/s gedrosselt wird. Der Reesengraben wird dann im weiteren Verlauf mit Hilfe eines neu zu errichtenden Drosselbauwerks auf Höhe des "Fretzmähder", auf 50 m3/s gedrosselt.

Im Detail besteht der HWS Burtenbach aus folgenden Bauwerken:

  • Einbau Automatisierung Teilungswehr
  • Neubau Deiche auf rund 1,3 Kilometer Länge
  • Wegerhöhungen auf rund 650 meter Länge
  • Neubau Drosselbauwerk Reesegraben

Zusätzlich wird für bedeutende Anlagen (unter anderem Trinkwasseraufbereitungsanlage) westlich des Reesengrabens ein Objektschutz mittels Hochwasserschutzmauern, Wassersperrputzen und mobilen Elementen realisiert.

Ökologische Maßnahmen

Beim Hochwasserschutz Burtenbach sind eine Vielzahl von ökologischen Maßnahmen geplant, deren Umfang weit größer als das gesetzlich vorgeschriebene Maß an Ausgleichsflächen ist. Hier investiert der Freistaat Bayern zusätzlich in die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie um auch in der Großen Mindel den guten ökologischen Zustand zu erreichen.

Geplante Maßnahmen:

  • Renaturierung des Reesengrabens auf einer Länge von insgesamt rund 1 Kilometer
  • Errichtung einer Fischaufstiegsanlage am Teilungswehr südlich von Burtenbach
  • Errichtung einer rauen Rampe mit Niedrigwassergerinne am bestehenden Querbauwerk im Ortsbereich von Burtenbach

Kosten des Vorhabens

Die Kosten des Vorhabens belaufen sich für beide Teilprojekte gemeinsam auf rund 4.300.000 €. Hiervon entfallen auf

  • Hochwasserschutz Kemnat rund 1.100.000 €
  • Hochwasserschutz Burtenbach rund 2.600.000 €
  • Zusätzliche ökologische Maßnahmen rund 600.000 €