Hochwasserschutz Mindeltal

Hochwasser im Mindeltal

Im Mindeltal, einem ehemaligesnTal der Wertach, kommt es durch seine breite, sehr flache Form schon bei kleineren Hochwasserereignissen der Mindel und ihrer Zuflüsse zu großflächigen Überschwemmungen. So war das Mindeltal von den großen Hochwasserereignissen 1999, 2002 und 2013 betroffen. Zusätzlich haben Starkregenereignisse in den Jahren 1994, 2000 und 2002 zu größeren Überschwemmungen im gesamten Mindeltal geführt. Diese Ereignisse haben gezeigt, dass ein Hochwasserschutz für das gesamte Mindeltal notwendig ist.

Hochwasser in Thannhausen an der großen MindelBild vergrössern Hochwasser in Thannhausen an der großen Mindel

Ein gemeinsames Ziel – Der Weg zum Hochwasserschutz Mindeltal

Ein Hochwasserschutz für die Mindeltalgemeinden war daher ein zentraler Punkt in dem von 2001 bis 2003 erstellte Teilraumgutachten für das Mindeltal. Hier wurde, in einem vom Freistaat Bayern geförderten Projekt, die Abstimmung aller raumrelevanten Entwicklungen auf den Mindeltalraum untersucht.

Die Ergebnisse des Teilraumgutachtens nutzten die Mindeltalgemeinden Balzhausen, Burgau, Burtenbach, Jettingen-Scheppach, Münsterhausen, Offingen, Thannhausen und Ursberg unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth als Grundlage für einen solidarischen, gemeinsam zu realisierenden Hochwasserschutz im gesamten Mindeltal im Landkreis Günzburg.

Insgesamt wurden sechs verschiedene Varianten in einem offenen Planungsprozess untersucht und entwickelt. Das Ergebnis dieses Planungsprozesses war eine konsensfähige Planungsvariante, die Variante 6a. Die Mindeltalgemeinden verpflichteten sich zur gemeinsamen Umsetzung dieser Variante durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth.

Hochwasserschutzkonzept Mindeltal

Das Hochwasserschutzkonzept Mindeltal basiert auf der Variante 6a aus der Mindeltalstudie und wurde im weiteren Planungsprozess vertieft und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Es ist eine Kombination aus örtlichen Hochwasserschutzmaßnahmen (Hochwasserschutzdeiche und –mauern, Drosselbauwerke) und drei überörtlich wirksamen Hochwasserrückhaltemaßnahmen.

Die örtlichen Maßnahmen schützen die besiedelten Bereiche vor einem hundertjährlichen Hochwasser (inklusive einem Klimazuschlag in Höhe von 15 Prozent). Hierzu wird der Hochwasserabfluss gedrosselt und über unbesiedelte Gebiete abgeleitet.

Die überörtlichen Maßnahmen dienen dem zentralen Ausgleich der, auf Grund der örtlichen Maßnahmen, verlorengegangenen Überschwemmungsgebieten.

Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, setzt den Hochwasserschutz für das gesamte Mindeltal, unter Beteiligung der acht Mindeltalgemeinden, um.

Insgesamt ist das Vorhaben in sieben Einzelmaßnahmen unterteilt, deren Umsetzung in zwei Phasen erfolgt.

Phase 1 besteht aus der vorrangigen Umsetzung von vier Vorhaben:

  • Hochwasserrückhalt Balzhausen/Bayersried
  • Hochwasserschutz Burtenbach
  • Hochwasserschutz Thannhausen
  • Hochwasserschutz Burgau

In Phase 2 folgt dann die Umsetzung der restlichen drei Vorhaben:

  • Hochwasserschutz Offingen
  • Hochwasserschutz Jettingen-Scheppach
  • Hochwasserrückhalt Eberstall-Klingenburg

Übersichtskarte Phase 1 und Phase 2Bild vergrössern Übersichtskarte Phase 1 und Phase 2