Umsetzung

Fertiggestellter Deich und HochwasserschutzmauerBild vergrössern Fertiggestellter Deich und Hochwasserschutzmauer

Auf einer Länge von 100 Metern wurde mit verfugten Kalksteinquadern eine Hochwasserschutzmauer errichtet. Dazu wurde ein 230 Meter langer Hochwasserschutzdeich geschüttet. Beide Bauwerke besitzen eine maximale Höhe von 1,20 Metern

An zwei Stellen des Deiches werden Abfahrtrampen angelegt, um die Zufahrt zu den anliegenden Grundstücken zu erhalten.

Um die Binnenentwässerung in dem zu schützenden Gebiet zu gewährleisten, wird der vorhandene Entwässerungsgraben aus dem Gebiet verlegt. Er behält als Geländemulde seine Funktion zur Ableitung des Oberflächenwassers.

Umgestaltete SchmutterBild vergrössern Umgestaltete Schmutter

Ökologischer Ausbau zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit

Am Wehr Druisheim beträgt im Normalstau der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser etwa 2,1 Meter. Die Untersuchung von drei Varianten führte zu dem Ergebnis, dass die Durchgängigkeit am besten durch einen naturnahen Fischbach wiederhergestellt werden kann.

Über den 350 Meter langen Fischbach werden pro Sekunde 200 Liter oberhalb des Wehres ausgeleitet und ermöglichen so allen Gewässerlebewesen den freien Durchgang.

Die Gestaltungsweise des Fischbachs wird dafür sorgen, dass sich unterschiedliche Wassertiefen einstellen können. Hierzu werden Störelemente wie Blocksteine und Totholz eingebracht sowie der Gewässerquerschnitt durch z.B. Aufweitungen, Engstellen, Steil- und Flachufer variantenreich gestaltet. Im Bereich des Ein- und Auslaufs sowie im Bereich der Rampen und der Überfahrt wird das Ufer allerdings fixiert.

Um optimale Voraussetzungen für Fische und Kleinstlebewesen zu schaffen, wird eine Strömungslenkung in der Schmutter vorgenommen: Ein Leitwerk aus Wasserbausteinen an der Einmündung des Fischbaches erzeugt eine sogenannte "Lockströmung", die den Fischbach für Fische und andere Wassertiere leichter auffindbar macht. Für den Einmündungsbereich des Fischbachs wird das Ufer unterhalb der Wehranlage abgesenkt.

Um im Hochwasserfall die jetzige Sicherheit der in der Nähe verlaufenden Kreisstraße zu erhalten, ist auf einer Länge von 60 m die Errichtung eines Rücklaufdeichs erforderlich.

Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit an der Schmutter wertet das Gewässer ökologisch erheblich auf. Der Fischbach stellt einen neuen Lebensraum dar, der insbesondere strömungsliebenden Arten zu Gute kommt, da durch die Stauregulierung der Schmutter kaum noch schnell fließende Bereiche vorhanden sind. Außerdem profitieren zahlreiche weitere Tiergruppen wie Amphibien, Libellen, Vögel und Pionierpflanzen der Aue von den durch die Baumaßnahme neu geschaffenen, ökologisch wertvollen Flächen.