Planung


Das HRB besteht aus einem Rückhaltedamm mit einem Drosselbauwerk in der Singold. In dem Drosselbauwerk sind zwei Betriebsauslässe sowie eine Hochwasserentlastung integriert. Der Verlauf der Singold wird an dieser Stelle verlegt. Parallel zum Bahnliniendamm wird ein Absperrdamm als homogener Erddamm aus bindigem Material mit 370 m Länge und einer Höhe von ca. 5 m geschüttet. Entlang des Iglinger Wegs schließt ein 370 Meter langer Rücklaufdamm nahtlos an den parallel zur Bahnlinie verlaufenden Absperrdammes an. Die Dammhöhe reduziert sich dabei am Beginn des Rücklaufdammes von ca. 3,4 m im Bereich der Bahnlinie bis auf ca. 0,7 m am südlichen Ende. Die Dämme sind in der Abbildung grün dargestellt.

Um die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Beckenraum zu gewährleisten wird im Bereich der Zufahrt die Dammkrone für landwirtschaftliche Fahrzeuge überfahrbar sein. Östlich des Auslassbauwerks wird eine Wendeschleife Betriebsfahrzeuge des Wasserwirtschaftsamtes angelegt. Um die Eingriffe in Landschaft und Natur durch die Baumaßnahme zu kompensieren sind verschiedene Ausgleichsmaßnahmen geplant. Beispielsweise durch den Erhalt des Altwasserarms der Singold, Wiesenextensivierung, Aufforstungen und Gehölzbegrünungen.

Nach Fertigstellung des HRB erfolgt die Sanierung der durch den Bauverkehr beanspruchten Gemeindeverbindungsstraße vom Standort des HRB bis zum Ortsteil Holzhausen.

Folgende Abbildung veranschaulicht die planerischen Details des HRB:


Die wichtigsten technischen Daten des HRBs zusammengefasst:

  1. Bemessungsabfluss Singold (HQ100+ 15%) 23,8 m³/s
  2. Hochwasserrückhalteraum 891.000 m³
  3. max. Dammhöhe (bezogen auf Talsohle) 5,0 m
  4. Dammlänge 740 m
  5. Kronenbreite 4,0 m
  6. Böschungsneigung 1:3
  7. Regelabgabe (Drossel bei Hochwasser) 10,76 m³/s
  8. max. überstaute Fläche (HQ100+ 15%) ca. 42 ha
  9. max. Einstaudauer (HQ100+ 15%) ca. 4 Tage

Funktionsweise:

Das Auslassbauwerk besitzt zwei Durchlässe mit automatisch gesteuerten Schützentafeln, die den Abfluss der Singold regeln. Bei normalen Abflussverhältnissen kann die Singold das Dammbauwerk ungehindert durch den Grundablass passieren. Bei Erreichen des Drosselabflusses kommt es zum Einstau des Beckenraums. Der Grundablass wird automatisch geschlossen und der etwas höher gelegene Betriebsauslass stellt sicher, dass nicht mehr als 10,76 m³/s aus dem Hochwasserrückhaltebecken abfließen. Kommt es zu einer Überschreitung des Stauziels (HQ100+ 15%) setzt die Hochwasserentlastung ein.

Ein Beispiel für ein fertiggestelltes Hochwasserrückhaltebecken finden Sie unter dem Hochwasserschutzprojekt Hochwasserrückhaltebecken Merching