Anthropogene Einflüsse

EU-Kofinanzierung

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

Anthropogene Einflüsse

Wasserkraft

Die Möglichkeit zur Erschließung einer zuverlässigen, stets verfügbaren Energiequelle veranlasste auch die Bewohner im Mindeltal, bauliche Maßnahmen zur Wasserkraftnutzung anzustreben. Zahlreiche Anlagen an Mühlkanälen, Ausleitungen und weiteren Querbauwerken im Hauptstrom tragen auch heute noch zur Grundlastversorgung des Stromnetzes bei.

Hochwasserschutz

Schwere Überflutungen in Folge von starken Niederschlagsereignissen zeigten die Notwendigkeit großflächig wirksamer, durchdachter Hochwasserschutzmaßnahmen auf. Daraufhin beschlossen die betroffenen Mindeltalgemeinden, gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt ein interkommunales, solidarisches Hochwasserschutzkonzept aufzustellen. Der neuartige Ansatz berücksichtigte die topographischen Rahmenbedingungen und sah vor, die Hochwasser nicht durch bebaute Bereiche, sondern größtenteils an den Siedlungen vorbei abzuführen.

Das Hochwasserrückhaltebecken Balzhausen wurde 2019 eingeweiht, die technischen Schutzmaßnahmen der Gemeinden Thannhausen, Kemnat und Burgau befinden sich derzeit in der Umsetzung.

Kiesabbau

Das Mindeltal ist mit seinem reichen Angebot an Bodenschätzen / Rohstoffen vor allem für die Bauindustrie sehr interessant. Unzählige Kiesweiher sind stumme Zeugen der jahrzehntelangen gewerblichen Nutzung der vorhandenen Abbaupotentiale.

Landwirtschaft

Um die Erträge und auch die Größe der landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen, wurden Mindel, Flossach und Kammel Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf weiten Strecken begradigt und ihrer natürlichen Abflussdynamik beraubt. Feuchte Auenbereiche und Moore wurden mit Hilfe von Drainagegräben entwässert, die Lebensraumfunktion und der Artenreichtum gingen verloren.

Die Vergleichmäßigung von Sohl- und Uferstrukturen sowie der Abflussverhältnisse belastet in Verbindung mit erhöhten Stoffeinträgen aus intensiv-landwirtschaftlich genutzten Flächen die Gewässerökologie in besonderem Maße.

Mindelabschnitt im Bereich der Flossach-Mündung vor und nach dem Ausbau im Vergleich: