Ökologischer Ausbau Westendorf

Die Schmutter nördlich der Autobahn A8 wurde von 1955 bis 1970 reguliert. Dabei wurden zahlreiche Flussschlingen abgeschnitten, die Ufer verbaut und die Aue entwässert. Der Gewässerlauf wurde stark aufgeweitet, gewässerbegleitende Deiche und zahlreiche Wehre und Abstürze gebaut. So verblieb ein Fließgewässer das seinen Namen nicht mehr verdient hat. Fließstrecken sind die Ausnahme. Um dem Gewässer wieder auf die Sprünge zu helfen wurden bisher bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur, z.B. durch Umbau von Abstürzen und Einbau von Totholz, sowie die Anlage von acht Fischbächen an Wehren umgesetzt.

Im Rahmen des Hochwasserschutzes für die Gemeinde Westendorf ist im Frühjahr 2020 auf einer Fläche von ungefähr 8,5 ha eine große Renaturierungsmaßnahme umgesetzt worden. Auf eine Länge von rund 700 m wurde der Deich zurückverlegt, der dabei flach und landschaftsangepasst gestaltet wurde. Dadurch konnte eine neue naturnah überschwemmte Aue von ca. 5,5 ha für die Auedynamik zurückgewonnen werden.


Neue Schlingen im September 2020Bild vergrössern Neue Schlingen im September 2020

 

Drei neue Mäanderschlingen wurden angelegt, die sich durch die Kraft des Wassers dynamisch weiter entwickeln dürfen. Denn die Schmutter darf hier nun wieder fließen, nachdem ein ca. 40 cm hoher Spundwandabsturz ausgebaut wurde. Die Lauflänge der Schmutter konnte dadurch von ca. 700 m Länge auf ungefähr 1000 m Länge verlängert werden.

 

Die Eigenentwicklung setzt schnell ein (24. Juni 2020)Bild vergrössern Die Eigenentwicklung setzt schnell ein (24. Juni 2020)

 

Zustand ein Jahr nach Ausbau (Mai 2021)

Bild vergrössernZustand ein Jahr nach Ausbau (Mai 2021)

 

Steilufer, Kiesbänke, Kolke und Flachwasserzonen – ein Jahr nach Ausbau (Mai 2021)Bild vergrössern Steilufer, Kiesbänke, Kolke und Flachwasserzonen – ein Jahr nach Ausbau (Mai 2021)