Newsletter 01/2025

29. Januar 2025



Licca liber Newsletter 13. Ausgabe



Liebe Lechinteressierte, lieber Lechinteressierter,

Ergebnisse der Vermessung des Flussbetts in 2024
Zur Beobachtung und Kontrolle der Flusssohle finden regelmäßige Vermessungen statt. Hierbei wird etwa alle 5 Jahre die Sohle des Lechs mit sogenannten Querprofilen im Abstand von 200 m vermessen. So können Veränderungen im Flussbett wie Aufhöhungen oder Eintiefungen rechtzeitig festgestellt und dokumentiert werden. Die Ergebnisse der letzten Vermessung Ende 2024 zeigen, dass sich im Licca liber Abschnitt I zwischen Fkm 50,4 und Hochablass und im Abschnitt II die Sohle weiter eintieft. Auf Höhe des Flusskilometers 50 im Abschnitt I hat sich der Lech seit 1996 über 1,5 m eingegraben; seit der letzten Vermessung in 2019 rd. 15 cm. Im Bereich der Ulrichsbrücke, auf Höhe des Flusskilometers 42,8 liegt die Eintiefung bei 1,20 m; seit 2019 ist der Lech hier um 70 cm tiefer. Im Abschnitt III hingegen wirken derzeit die bestehenden Uferanbrüche und Kieszugaben, so dass die Sohle hier relativ stabil ist.

Abschnitt II: Hochablass bis Wertachmündung
Aufgrund der bestehenden Eintiefungstendenz ist im Abschnitt II zwischen Hochablass und Wertachmündung dringender Handlungsbedarf gegeben. Da die Gelder für die weitere Planung an diesem Abschnitt nun vorliegen, wird in einem ersten Schritt der Bau einer Rampe unterhalb der Ulrichsbrücke weiterverfolgt. Diese soll im innerstädtisch liegenden, engen Lechbett die Sohle aufhöhen und stabilisieren. Die Planung hierfür wird dieses Jahr ausgeschrieben und angegangen. 

Abschnitt III: Wertachmündung bis Einmündung Lechkanal
Ziel für 2024 war es das Umsetzungskonzept für den Lechabschnitt nördlich von Augsburg zu erstellen. Die im Umsetzungskonzept festgehaltenen Maßnahmen müssen nun anhand von fachtechnischen Untersuchungen geprüft und weiterentwickelt werden. Im Fokus steht hier dieses Jahr die Ausschreibung und Vergabe einer Mindestwasserstudie, die die Grundlage für die weiteren Planungen bilden wird.

Musterstrecke Fkm 29
Konkret sichtbar werden dieses Jahr erste Maßnahmen unterhalb der Langweider Brücke. Die auf Höhe des Flusskilometers 29 genehmigte Musterstrecke hat das Ziel die Struktur im Gewässerbett zu verbessern, die Sohle durch Geschiebefreigabe weiter zu stabilisieren und natürlichere Ufer mit einer höheren Artenvielfalt zu entwickeln.

Luftbild des Lechmutterbettes auf Höhe des Flusskilometers 29 nördlich der Langweider Brücke mit rot markiertem Umsetzungsbereich; Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de

Erste Tätigkeiten vor Ort wird es bereits im Februar geben: in diesem Monat wird unsere Flussmeisterstelle Augsburg den schmalen 150 m langen Uferstreifen von Gehölzen freistellen, damit im Herbst der Uferverbau und der Weg zurückgebaut werden kann. 

 

Die Bäume werden vor der Rodung durch die Landespflege hinsichtlich potentiell vorhandener Baumhöhlen untersucht. Der Weg enthält historisch bedingt Altlasten, die durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth beim Rückbau entsorgt werden, so dass diese nicht in den Lech gelangen.

Über den Baufortschritt an der Musterstrecke werden wir regelmäßig in unseren Newsletter informieren. 

Unterhaltungsmaßnahmen am Lech im Abschnitt III
Da entlang des Lechmutterbetts im Abschnitt III zwischen Wertachmündung und Einmündung des Lechkanals wichtige infrastrukturelle Anlagen wie die Strommasten oder der Lechkanal liegen, ist unsere zuständige Flussmeisterstelle Augsburg regelmäßig vor Ort, um Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen und die Infrastrukturen zu sichern. Zum Beispiel wurde in 2024 der Uferanbruch am rechten Ufer auf Höhe des Flusskilometers 33 mit Wasserbausteinen und einer sogenannten schlafenden Sicherung befestigt. 

 

Die zur Sicherung des Ufers eingebauten Wasserbausteine haben angeschwemmte Gehölze aufgehalten. Der beim Hochwasser 2024 bewegte Kies wurde dadurch ausgebremst und hat sich angehäuft. Die Gehölze werden noch fixiert.

Ein Teil der Wasserbausteine, die bei den durchgeführten Sicherungsmaßnahmen in 2024 verwendet wurden, hat die Flussmeisterstelle Augsburg in das Lechbett als Strukturelement eingebaut. Sobald sich hier das Wasser bei höheren Abflüssen einen neuen Weg im Flussbett sucht, dienen die Steine als Störbauwerk und schaffen unterschiedliche Strömungen und verbesserte Lebensräume für die Fische.

Abschnitt IV: Einmündung Lechkanal bis Lechmündung
Auch im Abschnitt IV sind zur Verbesserung der Strukturvielfalt und Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen am und im Lech in 2024 Maßnahmen durch die Flussmeisterstelle Donauwörth im Rahmen der Unterhaltung südlich der Lechbrücke B16 durchgeführt worden: Der Uferverbau wurde entfernt und als sogenannte schlafende Sicherung im Vorland eingebaut. Zusätzlich wurden Uferbereiche abgeflacht, so dass die Bereiche früher an höhere Wasserstände angebunden sind.

  

Vorher: Der Lechabschnitt oberhalb der Lechbrücke B16 mit seinem geradlinigen Verlauf

Nachher: Der Lechabschnitt oberhalb der Lechbrücke B16 mit den abgeflachten Ufern und eingebauten Strukturelementen.

 

Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger für die Renaturierung des Lechs interessieren. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin unterstützen!
Falls Sie Fragen zu den einzelnen Themen haben, können Sie sich gerne an uns wenden: poststelle@wwa-don.bayern.de

Ihr Team vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth

 



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